AW: Schulsanierung
Hallo Kollege Friedrich List,
genau so ist es; jede Schule ist anders, genau so wie das Bauvorhaben.Wenn ausserhalb des Hauptgebäudes ein Neubau entsteht, ist das nicht so dramatisch.Wenn aber das Hauptgebäude grundsaniert wird und gleichzeitig ein Neubau entsteht, wie bei mir, nach Abriss der Sporthalle,dann kommt man ganz schön ins Schleudern.Es fängt schon an mit der Planung bis hin zur Ausschreibung.Für jedes Gewerk kommen verschiedene Firmen um sich das zukünftige Betätigungsfeld anzusehen.Das zieht sich bis zu 2 Jahren hin,weil ja auch etliche Firmen wieder abspringen und dann geht das Gleiche wieder von vorne los.Natürlich kommen die Fa. zu den unmöglichsten Zeiten.Mit DEINER Arbeitszeit hat keiner was am Hut.Dann etliche Probebohrungen,die das ganze Haus auf den Kopf stellen.Kellerräume werden leergeräumt, es wird gebuddelt und der nächste Raum muss leergemacht werden usw.Dann ,Wochen später kommt die Fa,die die Löcher wieder zu macht.Dazwischen Lehrer mit Schüler,die überall durchlatschen und den Dreck im Haus verteilen.(Bei mir sind im Keller Werkräume.) Die Bauschlussreinigung kann nur am WE stattfinden!Welcher HM sagt nein:,ich hab frei???Im Schulgebäude und bei mir im Privatkeller und in der Wohnung das gleiche Spiel.Hin u her räumen bis der Arzt kommt.Hilfe gibt es nicht.Der Staub zieht durch das ganze Haus.Mit manchen Arbeitern kann man vernünftig reden,aber viele verstehen kein Wort.Von dem ,was kaputt geht oder sogar fehlt, braucht man hier nicht näher drauf einzugehen.Dann Umverteilung der Schulmöbel ins restliche Haus.Gleichzeitig wieder Leute im Haus wegen Schadstoffe,Statiker,Ingenieure,Elektriker,Santärfirmen usw usw.Dann wieder Baubesprechung(wo ich immer von der SL aus dabei sein muss). Wann, natürlich nachmittags.Dann wieder Besprechung der einzelnen Fachfirmen , Installationen und Einrichtungen.Das Bauamt kontrolliert fast täglich den Verlauf der Arbeiten,wann; natürlich nachmittags.Schlüssel geben ist nicht möglich,weil keine Schliessanlage.Ich habe ca 100 Schlüssel am Bund.Für die einzelnen Fa. , die längere Zeit arbeiten hab ich natürlich welche.Pausenlos geht das Handy,nachfragen vom Architekten,ob bestimmte Fa. schon da waren oder mal eben wieder was nachmessen oder mal wieder kurzfristig Termin mit irgendwelchen Leuten.Diese Hektik bestimmt letztendlich natürlich auch den normalen Schulablauf,so daß man da auch noch mal doppelt gefordert ist.Meine eigentliche Arbeit muss ja auch noch nebenher erledigt werden und es bleibt viel liegen,weil der Tag scheinbar zu kurz ist und ich keine Maschine bin.Schulische Veranstaltungen gehen ja auch weiter.Ich könnte noch einen Roman schreiben.Ich weiss nur soviel,wenn der eigentliche Bau beginnt,dann erst wird es wieder halbwegs erträglich.Dazwischen muss man sich noch anhören,dass der HM ja immer am meisten zu leiden hat,was natürlich immer ironisch gemeint ist.Die abwertenden Bemerkungen von den hohen Herren der Baukunst und das blöde Grinsen von manchen, wenn sie einen wieder durch die Gegend scheuchen können, lässt mich manchmal zu einer wandelnden Bombe werden.Wenn alles vorbei ist, klopfen die hohen Herren sich auf die Schultern und beweihräuchern sich selbst.Dann bist DU nicht mehr gefragt.
Dann sagt da einer: ich weiss nicht was ihr alle habt!:tsts:
Friedrich
